Chronik Badminton

Zur Erläuterung: Badminton

Badminton ist ein Rückschlagspiel für zwei Spieler (Einzel) oder vier Spieler (Doppel). Schläger, Spielfeld und Spielgedanke sind dem Tennis sehr ähnlich. Spielgerät ist ein Federball (echte Federn auf einem Korkfuß), der in unteren Spielklassen aber durch kostengünstigere Kunststoffimitate ersetzt wird.
Fälschlicher Weise wird Badminton oft mit Federball gleichgesetzt oder verwechselt. Beim Federball versucht man „einvernehmlich“ möglichst lange Ballwechsel mit möglichst vielen Ballberührungen zu erzielen. Ziel beim Badminton ist es, seinen Gegner taktisch auszumanövrieren und die Ballwechsel möglichst kurz zu gestalten. Ein Punktgewinn ist dann erreicht, wenn der Ball die Spielfläche im gegnerischen Spielfeld berührt oder wenn der Rückschlag des Gegners außerhalb landet. Gezählt wird nach Punkten und Sätzen. Es wird auf zwei Gewinnsätze bis 21 Punkte gespielt, wobei – im Gegensatz zu der Zeit vor 2006 – jede Partei unabhängig vom Aufschlagsrecht bei einem Fehler des Gegners einen Punkt erzielt.
Rückschlagspiele sind fast so alt wie die Menschheit. Höhlenzeichnungen belegen, daß solche Spiele bereits vor mehr als 2000 Jahren in Indien und auch bei den Azteken und Inkas in Mittelamerika gespielt wurden. Das heutige Wettspiel verdankt seinen Namen dem Englischen Landsitz „Badminton“. Ein britischer Kolonialoffizier stellte dort 1872 das aus Indien mitgebrachte und als „Poona“ bezeichnete Spiel vor.

Bereits 1893 wurde in England der erste  Badmintonverband gegründet, 1899 fanden schon die ersten „All England Championships“ statt. Der neue Sport erfreute sich größter Beliebtheit, und als geeignete Spielstätten mussten sehr oft Kirchen herhalten, da sie die erforderliche Größe und gleichzeitig Windschutz boten.
In Deutschland wurde der erste Badminton-Verein 1903 gegründet – der Bad Homburger Badminton-Club. Aber erst 1953 fanden die ersten Deutschen Meisterschaften statt.

Größte Popularität genießt Badminton in seinen europäischen und asiatischen Hochburgen England, Dänemark, China, Indonesien, Malaysia, Singapur, Thailand, Indien und Korea. Bei den olympischen Spielen in München 1972 und in Seoul 1988 war Badminton Demonstrationssportart, seit Barcelona 1992 wird um olympisches Edelmetall gespielt.

Die Anfänge der Badmintonabteilung im TV 1862 Homberg muten schon etwas kurios an: Uwe Schindler und Wolfgang Parma, sein Mitbewohner in der Friedrichstraße 10, verlagerten ihr Federballspiel aus dem Garten hinter dem Haus kurzerhand auf den Parkplatz gegenüber zwischen dem Kindergarten und der Grundschule. Um einen stärkeren Wettspielcharakter zu haben, malten sie mit Kreide nach eigenem Gutdünken ein Spielfeld auf den Asphalt und errichteten eine etwas abenteuerlich anmutende Netzkonstruktion mit einem Vogelschutznetz aus dem Gartenfachmarkt.

Im Bistro „Bredouille“ fanden sich „im Fachgespräch“ schnell ein paar weitere gleichgesinnte junge Männer und es reifte der Gedanke, das Ganze in „professionellere“ Bahnen zu lenken. So trat Uwe Schindler an den 2. Vorsitzenden Klaus Nagel heran mit dem Ansinnen, ihren Sport fortan im TV 1862 Homberg betreiben zu wollen. Er stieß nicht auf taube Ohren, und nach weiteren Vorgesprächen beschloß der Vereinsvorstand am 1. Juni 1987 die Gründung einer Badmintonabteilung mit Uwe Schindler als designiertem Abteilungsleiter.

Nachdem es gelungen war, in der Sporthalle Nieder-Ofleiden eine freie Zeit zu organisieren, startete man im Herbst unter Anleitung des Sportfreundes Uwe Lüdtke aus Schröck das Unterfangen, aus Freizeitfederballern Badmintonspieler zu machen. Und es herrschte alsbald reges Treiben auf den vier in Eigenleistung mit weißem Klebeband markierten Spielfeldern. Leider fielen die „exotischen“ Linien bisweilen dem Ordnungssinn einheimischer Sportler zum Opfer und mußten mehrfach mühevoll erneuert werden.

Zum Jahresende 1987 zählte die Abteilung bereits 20 Personen, und am 29. April 1988 bestätigte die Mitgliederversammlung des TV 1862 Homberg offiziell die Aufnahme der Badmintonabteilung.

Nach dem Umzug in die neue Großsporthalle Homberg mit nunmehr sechs Spielfeldern entwickelte sich Badminton unter dem neuen Übungsleiter Peter Deistler aus Alsfeld zur wahren „In-Sportart“: Ende 1988 zählte die Abteilung bereits 50 Personen, Ende 1989 waren es 80 und Ende 1990 gar 100 Abteilungsmitglieder. Bereits in der Spielrunde 1988/89 ging man mit einer Mannschaft – bestehend aus 2 Spielerinnen und 4 Spielern – in der C-Klasse unter größter Anteilnahme anderer Abteilungsmitglieder an den Start, selbst wenn man „am Ende der Welt” in Elz an der Lahn antreten mußte, – wie man überhaupt bemerken muß, daß in der Abteilung mit ihrer Zentrale in der „Hainmühle” ein sehr ausgeprägtes Vereinsleben gepflegt wurde und wird.

Die Spielrunde 1989/90 bestritt man bereits mit zwei Seniorenmannschaften sowie einer Jugendmannschaft, bevor 1991/92 noch eine dritte Seniorenmannschaft am Spielgeschehen teilnahm. Als Trainer zeichnete nun Uli Kießling aus Schröck für den sportlichen Bereich verantwortlich, nachdem Werner Arnold bereits zu Jahresbeginn 1991 den Posten des Abteilungsleiters übernommen hatte.

Nach der Euphorie der Anfangsjahre begann Mitte der neunziger Jahre das Interesse am Badmintonsport etwas zu erlahmen. Die Abteilung schrumpfte nach Beginn des neuen Jahrtausends nach und nach auf gut 60 Mitglieder und auch die Zahl der Mannschaften im Spielbetrieb ging zurück. Traten in der Spielrunde 1998/99 noch je eine Schülermannschaft und Seniorenmannschaft an, so nahm 1999/2000 nur noch eine Seniorenmannschaft teil, die im Folgejahr auch noch aus der B-Klasse abstieg.

Da sich keine Besserung einstellte, verzichtete man Mitte 2002 auf eine Weiterbeschäftigung des langjährigen Trainers Kießling. In Eigenregie hielt man den Spielbetrieb  aufrecht, und Dank des Engagements von Volker Stiller in der Nachwuchsarbeit konnte man 2005/06 auch wieder eine Schülermannschaft ins Rennen schicken. Um so betrüblicher war es, daß man ab der folgenden Spielrunde 2006/07 keine Seniorenmannschaft mehr stellen konnte. Lediglich eine Jugendmannschaft mußte die Fahne des TV 1862 Homberg hochhalten, so lange bis aus deren Reihen und einigen Altgedienten zur Spielrunde 2009/10 wieder eine Seniorenmannschaft formiert wurde, die angesichts des sich abzeichnenden Aufwärtstrends in der Abteilung in der vergangenen Spielrunde 2011/2012 auch wieder durch eine zweite Mannschaft ergänzt werden konnte.

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